Der Kirchhof

Totenhof und Kirchhof, Gedenkstätte für die Gefallenen.

Auf älteren Bildern erkennt man noch eine Stützmauer um den eigentlichen Kirchhof, der ja ursprünglich ein Teil des Totenhofes war. Diese Abgrenzung muss beim Bau der Kirche erfolgt sein. Jedoch stammte die aus Beton gefertigte Mauer aus späterer Zeit.
Es ist zu vermuten, dass sie errichtet wurde, als man nach dem ersten Weltkrieg - also etwa in den 1920er Jahren - einen Gedenkstein für die Gefallenen des Krieges aufstellte. Das Denkmal sollte einen würdigen Rahmen erhalten. Der alte Totenhof wurde damals nicht mehr belegt und nur zum Teil noch gepflegt. Er verfiel mehr und mehr und wurde durch die genannte Mauer ausgegrenzt. (Der Totenhof war in den dreißiger Jahren noch ein beliebter Spiel- und Versteckplatz für die Kinder).

Nach dem zweiten Weltkrieg (1939-1945), vermutlich in den fünfziger Jahren, erweiterte man die vorhandene Gedenktafel um die Namen der neuerlich im Kriege gefallenen und vermissten Soldaten.
Nun wurde auch der alte Totenhof eingeebnet und von der Gemeinde gepflegt.. Die alte Stützmauer wurde überflüssig und wieder entfernt. Die Eigentumsverhältnisse zwischen Kirche und Gemeinde blieben bestehen.

Besondere Grabsteine

Zwei alte Gedenksteine für verstorbene Pfarrer, die in Wellen gewirkt haben, sind noch vorhanden und bisher nur an die Kirchenmauer gelehnt:

Pfarrer Johann Jakob Stracke (in Wellen 1731-1773; s. OSB. Nr.1380).
Johann Friedrich Pilgrim (in Wellen 1774-1780; s. OSB Nr.1022).

Die Pfarrer wurden, wie auch ihre verstorbenen Familienangehörigen, üblicherweise in der Kirche beigesetzt. Die genannten Denkmalsteine haben demnach zunächst als Grabplatten in der alten Kirche gelegen, ehe sie bei deren Abriss an der neuen Kirche abgestellt wurden. Die Texte der beiden Steine werden in der Chronik Frese, Seite 79, zitiert.

Ein weit älterer Stein, der meist übersehen wird, ist an der Kirchhofsmauer, rechts neben dem Treppenaufgang eingemauert. Er ist stark verwittert. Eine Schrift ist nicht mehr erkennbar; jedoch kann man deutlich ein Wappen in der Mitte ausmachen, das allerdings auch nicht mehr zu identifizieren ist. Aus diesem Stein auf ein adliges Geschlecht in Wellen zu schließen, dazu reicht dieses Dokument nicht aus. Es könnte jedoch Anlass sein, in dieser Richtung weiter zu forschen.