Glocken

über die Glocken erfahren wir etwas aus der Chronik Frese auf den Seiten 68 bis 71 und aus den Handschriften Varnhagens. Demnach läuteten in dem kleinen, als Dachreiter aufgesetzten  Türmchen zwei Instrumente. Das kleinere wog 175 kg, das Größere etwa 275 kg. Gegossen wurden sie in den Jahren 1512 und 1515, also nach dem Brand im Jahre 1510. Das verhältnismäßig geringe Gewicht erklärt sich aus der Bauweise der Kirche. Es gab keinen eigener Turm. Innerhalb der Dachkonstruktion wurden besondere Trägerbalken auf die Außenwände aufgelegt und mit einer Säule im Kirchenraum verstärkt. So entstand eine für das Geläut eigene Statik; es wurden keine Schwingungen auf das Dachgebälk übertragen.

Diese Glocken wurden nach Fertigstellung der heutigen Kirche zunächst noch in den neuen Turm übernommen, später aber durch andere ersetzt.

Die Glocken wurden übrigens in jener älteren Entstehungszeit an Ort und Stelle gegossen in einer eigens hierfür ausgehobenen Grube. Man ersparte sich so den schwierigen Transport des fertigen Instruments und nutzte die örtlich hergestellte Holzkohle. über den Guss in der „Pääre-Renne“ unten am Bach berichtet die Wellener Chronik.

Denkwürdig erscheint in diesem Zusammenhang ein sonderbarer Stein, der im Pfarrgarten hinter dem Haus fast zugewachsen ist: Es handelt sich um ein zusammengebackenes Gebilde aus einer Art dunkelgrauer Schlacke und flachen Ziegelsteinen, die bogenförmig eingebacken sind. Es könnte sich hierbei um den Rest der Glockenform handeln, welche sich der Pfarrer als Zier oder als Gedenkstein aufgestellt hatte.

Orgel

Eine Orgel, genauer gesagt ein „Positiv“, das ist eine Kleinorgel ohne Pedal, hat die alte Kirche auch schon besessen. Darüber berichtet Varnhagen in seinen Manuskripten (Handschriften) folgendermaßen: „Die dortige Orgel ist klein. Sie hat nur 2.Register. Und unter der Orgel führt man das Wappen der Gräfin von Waldeck Cuylenburg, (welche zu Reinershausen gestorben ist,) und des Grafen Henrich Georgs von Waldeck (zu Bergheim)“. Randnotiz Varnhagens: „Graf Henrich Georg hat dieses Positiv der Kirche geschenkt.“

Graf Henrich Georg war seit etwa 1710 Patron der Kirche und nahm z.Zt. des Pfarrers Wilhelm Christian Gebhart (Wellen 1714 - 1726) regelmäßig an den Abendmahls-Gottesdiensten in Wellen teil. Aus dieser Zeit, - also nach der Instandsetzung von 1711, -stammte wohl das Instrument. Es wurde offenbar nicht in die neue Kirche übernommen.